Mauritius: ein Name, der Sehnsüchte weckt! Die Insel gehört zu den Maskarenen-Inseln östlich von Madagaskar vor den Küsten Afrikas: La Réunion, Mauritius und Rodrigues, die politisch aber zu Mauritius gehört, sind die drei großen Maskarenen. Zum Staat Mauritius gehören aber noch viele auf 1.000 km verstreute Inselchen, wie die Cargados-Carajos-Inseln, die Agaleja-Inseln nahe der Seychellen, Tromelin und der Chagos-Archipel.
Nur wenige Touristen kommen wegen der berühmten blauen Briefmarke hierher. Aber auch Mauritius hat nicht nur tolle Strände und Hotels, sondern ein gebirgiges Hochland, in dem auf bis zu 750 m Höhe sehr schöne subtropische Wanderungen unternehmen kann. In den Jahren 2002 bis 2010 nutzen wir fünfmal die Gelegenheit, 20 Grad südlich des Äquators afrikanische, kreolische und indische Einflüsse genießen zu können. Mauritius ist das Drehkreuz für unsere vielen Reiseziele im westlichen Indischen Ozean.
Auf der bei uns bekanntesten Maskarenen-Insel Mauritius leben friedlich 1,2 Millionen Menschen verschiedener Religionen (Hinduisten, Christen, Sunniten, Schiiten, Buddhisten) auf wenigen Quadratkilometern zusammen, 70% davon sind Inder. Morisyen, eine Kreolsprache, die auf dem Französischen basiert, wird von fast der gesamten Bevölkerung im Alltag verwendet und von über 80% der Bevölkerung als Muttersprache gesprochen.
Auch Mauritius hat eine vulkanische Vergangenheit, wie wir nicht nur an den vielen spitzen und begrünten Bergkegeln sehen:
Die Terres des couleures (farbige Erden) sind ein Naturphänomen, dessen rote Sandstein-Erdhügel durch unterschiedliche Beimischungen von Metallen in der Lava entstanden sind.
Im südwestlichen Zipfel der Insel Mauritius erhebt sich eindrucksvoll der 556 m hohe Morne Brabant über dem Indik. Am Fuße des Berges säumen zwei wunderschöne Sandstrände mit mehreren Luxushotels die Halbinsel. Der markante Morne Brabant hat eine traurige Geschichte: Während der französischen Kolonialzeit suchten entflohene Sklaven hier Zuflucht vor ihren Verfolgern. Als die auf die Franzosen folgenden Engländer die Sklaverei abschafften, sandten sie Polizisten aus, um den Flüchtlingen die frohe Botschaft zu vermitteln. Aber die Sklaven fühlten sich entdeckt, einige von ihnen stürzten sich in ihrer Verzweiflung von der Steilwand des Morne Brabant hinab in den Tod.
Die Sega-Musik entstand im 18. Jahrhundert auf den Inseln im westlichen Indischen Ozean als Vermischung von europäischer und afrikanischer Kultur. Traditionelle Instrumente, wie die Rassel Maravanne, Handtrommel Moutia, die Triangel und die Fidel Bobre gehören zur Ausrüstung diverser Sega-Bands.
Ursprünglich war Sega eine improvisierte Musik, die mit starken emotionalen Elementen das Leiden der Sklaven auf Mauritius ausdrücken sollte. Heute werden vor allem die Touristen in den vielen Hotels der Insel damit bespaßt.
Eine wichtige Funktion nehmen auf Mauritius die Mangroven ein. Sie sind ein eigener Lebensraum zwischen Meer und Süßwasserzone und extrem wichtig für Fauna und Flora, die zweimal täglich Ebbe und Flut erleben.
Mauritius ist vor allem ein Wassersportparadies für Schwimmer, Schnorchler und Taucher. Bisher sind im Gegensatz zu La Réunion und den Seychellen auch noch keine Haiangriffe auf Menschen registriert worden.
Dieses Piratenschiff kann man auch für private Ausfahrten rund um Mauritius mieten, es ist harmlos... Allerdings sollten Katamaran-Fahrer im westlichen Indischen Ozean in der Tat vorsichtig sein: Auch zwischen den Madagaskar vorgelagerten Inseln und den Seychellen gab es schon "echte" Piratenüberfälle.
Wer eine Unterkuft im Süden oder Westen der Insel gebucht hat, ist abends klar im Vorteil: Die Sonnenuntergänge sind 20 Grad südlich des Äquators sind ein Erlebnis für sich...
Noch mehr Bilder und viel Text findest Du in unserem Buch Mauritius und Rodrigues.